Das Vokalensemble transalpin besteht seit 1998 in unterschiedlicher Formation. Auslöser für die Entstehung der Gruppe war ein außergewöhnliches Konzert in Prag 1997: Im April dieses Jahres hatte die tschechische Roma-Sängerin Ida Kelarová MusikerInnen aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen zu einer gemeinsamen musikalischen Arbeit eingeladen, die in einem fulminanten Konzertabend mündete (CD: „Ida Kelarová á hoste”). Ausser so bekannten MusikerInnen wie der Roma-Sängerin Vera Bílá und Iva Bittová aus Tschechien, Stella Chiweshe aus Simbabwe, Nasrin Pourhosseini aus dem Iran und dem bulgarischen „Cosmic Voice Trio” nahm an dem Konzert ein vierzigstimmiger internationaler Frauenchor teil, zu dem auch die Regisseurin Ingrid Hammer gehörte. Beeindruckt von den bei diesem Konzert angedeuteten Möglichkeiten der Vermischung von Vokalmusik unterschiedlicher kultureller Herkunft und vom Klangrausch, den das Konzert hinterließ, setzte Ingrid Hammer zusammen mit dem Schauspieler und Sänger Sigurd Bemme und der Sängerin und Tänzerin Silvia Freund diese Arbeit in Berlin fort.
Die Besetzung des Trios änderte sich im Lauf der Jahre. Den Kern der Gruppe bildeten beständig Ingrid Hammer und Sigurd Bemme. Mit den wechselnden Sängerinnen erweiterte sich das musikalische Spektrum: Silvia Freund fügte dem anfangs auf Osteuropa konzentrierten Programm Musik aus dem alpinen Bereich (Jodler und Juchaza) hinzu, die türkische Sängerin und Komponistin Kim Kaveller (2000-2002) eine Vielzahl an Liedern verschiedener Regionen und Stile der Türkei und Aserbaidschans, die serbische Sängerin Suzana Djordjevic (2003/04) Musik aus dem ehemaligen Jugoslawien, die Sängerin Anne-Lisa Nathan jiddische, sefardische und ostchassidische Musik und die bulgarische Sängerin und Musikethnologin Deniza Popova bulgarische Lieder v.a. aus den Rhodopen.
Außer den Mit-Sängerinnen bereicherten auch die vielen Gäste, die transalpin für seine großen Produktionen einlud, das Repertoire der Gruppe. Das musikalische Spektrum ist daher vielfältig: transalpin singt neben bulgarischen, moldavischen, tschechischen, russischen, kroatischen, serbischen, ostchassidischen, arabischen Liedern, Jodlern und Juchazern auch Ainu-Lieder und Lieder aus Burundi.
Nach der Produktion „going yodel“ und während einer Auftritts-Pause von 2011-2015 musizierte Ingrid Hammer mit der Cellistin Veronika Otto als „hammerotto“. Die Produktion „jodl-acha:h“ 2016 – mit vielen Eigenkompositionen – war letztlich wieder eine Gemeinschaftsarbeit mit transalpin.
Danach verlagerte sich das musikalische Schwergewicht der Gruppe auf Jodelgesänge aus aller Welt. Außer Jodlern und Juchzern aus dem alpinen Bereich (u.a. Juuze und Zäuerlis aus dem Schweizerischen Muotatal und dem Appenzell) singt transalpin jetzt Yellis der Baka-Pygmäen aus dem zentralafrikanischen Regenwald, Krimantschuli-Gesänge aus Georgien, blue yodels sowie Joiks aus dem ehemaligen Lappland.
2017-2021 gab es neben transalpin Yodelirya, sozusagen den weiblichen Teil von transalpin mit Ingrid Hammer und Elena Gußmann. Das Duo legte viel Wert auf performative Elemente, es wurde getanzt, gechlefelt, gebesnet, gebödelt und geplattelt – ja, auch das noch!
Ehemalige Sängerinnen im Trio:
Silvia Freund – mehr …
Kim Kaveller – mehr …
Suzana Djordjevic – mehr …
Anne-Lisa Nathan – mehr …
Deniza Popova – mehr …
Veronika Otto – mehr …
Elena Gußmann (s. Yodelirya) – mehr …